Die Komplexität der Inhaltsstoffe und deren Wirkung erklären die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten von Propolis. Je nach pflanzlicher Herkunft variieren die Komponenten. Trotzdem ist das Wirkspektrum weitgehend gleich.
Diese Eigenschaft passt jedoch nicht in das übliche Arzneimittelschema.
Deshalb wird Propolis im Wesentlichen als Nahrungsergänzungsmittel und als Zusatz in Körperpflegemitteln angeboten und nicht als Medikament, denn als solches würde es der Zulassungspflicht unterliegen.
Bei diesen Produkten dürfen keine spezifischen Wirkungen angegeben oder Gesundheitsaussagen gemacht werden.
Die Wirkung von Propolis gegen Bakterien (Streptokokken, Staphylokokken), Viren (Herpes-, Rhino- u. onkogene Papylomaviren) und Pilze (Candida) ist in zahlreichen Studien nachgewiesen worden.
Die allgemeine entzündungshemmende Wirkung von Propolis ist in Fachkreisen ebenso bekannt wie die Schutzwirkung für die Haut und Blutgefäße, eine entspannende Wirkung auf die Bronchien und vieles mehr.
Sachkundige Therapeuten im niedergelassenen Bereich verwenden deshalb Propolis oder entsprechende Aufbereitungen mit Propolis (z. B. als Salbe, Tropfen, Spray, Zäpfchen, Ovula, Globuli).
Apotheken dürfen diese Produkte als Arzneimittel herstellen und an Endkunden abgeben, jedoch keinen Handel damit betreiben. In Krankenhäusern gibt es bisher kaum Anwendung von Propolispräparaten, weil es an zugelassenen Produkten fehlt.
In umfangreichen wissenschaftlichen Arbeiten wurde die Wirkung von Propolis gegen verschiedene Tumorzellen nachgewiesen. Deshalb gewinnt Propolis in der Krebsbegleittherapie zunehmend an Bedeutung. Onkologen raten ihren Patienten zur Einnahme von Propolis, weil sie die Erfahrung gewonnen haben, dass Patienten, die Propolis begleitend einnehmen, die Chemotherapie besser vertragen und das Gesamtergebnis positiver ausfällt.
Da Krankenkassen nur die Kosten für zugelassene Produkte übernehmen, müssen Patienten die Kosten einer Behandlung selbst tragen.
Bienengift
Die meisten Menschen fürchten den giftigen Stachel der Bienen. Meisten geschieht ein Stich, weil wir die Biene in Bedrängnis bringen, z.B. wenn wir auf sie treten während Sie an einer kleinen Blume im Rasen Nektar saugt. Ob sie von einer Bienen oder Wespe gestochen wurden erkennen Sie an dem Stachel der in bei der Bienen in der Haut stecken bleibt.
Selten greifen Bienen von sich aus an wenn man gebührenden Abstand zu ihnen hält und sie in Ruhe läst.
Bienengift als Medizin hat eine lange Tradition. Schon im Altertum haben die Heilkundigen diesen Stoff genutzt um Arthrose, Gicht und Rheuma zu behandeln.
Aus Tierversuchen weiß man, dass Bienengift auch in der Tumorbehandlung wirksam sein kann. Weiter Einsatzgebiete sind z. B. Neuralgien, Multiple Sklerose, HIV.
Angewendet wird es als natürlicher Stich, als Injektion, als Salbe und in manchen Ländern auch als Tabletten.
Gelee Royale
Dieser ganz besondere Stoff aus dem Bienenvolk weist ebenso wie alle anderen Produkte der Bienen ein sehr großes Spektrum an Inhaltsstoffen auf. Eine Tatsache, die es schwierig macht, Gelée Royale als Medizin einzustufen, obwohl es durchaus pharmakologisch relevante Inhaltsstoffe hat und wie Propolis gegen verschiedene Mikroorganismen wirksam ist. Dabei ist besonders seine antivirale Eigenschaft zu nennen.
Heute wird Gelée Royale vorwiegend als allgemeines Stärkungsmittel eingenommen oder einfach, weil es auf Grund seiner zellregenerierenden Eigenschaften dem Alterungsprozess entgegenwirkt. In der Mitte des vergangenen Jahrhunderts wurde Gelée Royale von Therapeuten injiziert und dabei gute Ergebnisse bei Durchblutungsstörungen und sowie nachlassender Gedächtnisleistung erzielt. Möglicherweise wird diese Anwendung wieder aufgegriffen, weil es nach wie vor keine befriedigende Behandlung der Demenz gibt.
Japanische Forscher haben nachgewiesen, dass Gelée Royale Inhaltsstoffe besitzt, die die Regeneration von Nervenzellen fördern. Das erklärt unter anderem die gute Wirkung von Gelée Royale im psycho-vegetativen Bereich.
Bienenwachs
Bienenwachs erzeugen junge Bienen mit ihren Wachsdrüsen. Es ist zunächst cremweiß, wenn man dieses ganz neue Wachs verbrennt löst es sich auf in Licht und Wärme, es entsteht keine Asche. Bienenwachs ist sozusagen kondensiertes Sonnenlicht.
„Bienenwachs besitzt eine Materialität, die sich von allem anderen vollkommen unterscheidet. Es entzieht sich auch jeder direkten Erklärbarkeit und deshalb hat es sicher etwas sehr Spirituelles und wahrscheinlich Sakrales“, Wolfgang Laib. Er arbeitet nach seinem Medizinstudium seit 1975 als Künstler unter anderem mit Bienenwachs und Blütenpollen.
Durch den Gebrauch als Kinderstube und Vorratslager im Bienenstock wird das Wachs mit der Zeit immer dunkler.
Der Imker schmilzt und filtert dieses gebrachte Wachs und verarbeitet es zu wohlriechenden Kerzen. In der Naturheilkunde wird Bienenwachs genutzt für Wachstücher, die man als wärmende Auflagen und Wickel anlegt, Ohrenkerzen werden daraus gefertigt, Salben auf öliger Grundlage gibt das Bienenwachs die gewünschte Konsistenz und zusätzliche pflegende Substanzen, in der Ergotherapie wird es gerne genutzt und Kinder lieben das Kneten mit Bienenwachs.
Drohnenlarven
In unserem Kulturkreis tun wir uns schwer mit dem Gedanken Insektenlarven zu essen.
Anders in unseren östlichen Nachbarländern. Dort kennt man schon seit einigen Jahrzehnten das Heilpotential von Drohnenlarven. Meist gefriergetrocknet werden die proteinreichen Larvenextrakte zu Nahrungsergänzungsmitteln verarbeitet und in Kapselform angeboten. Dabei sind sie mehr als ein Potenzmittel, für das sie meistens genommen werden. Vor allem für Leistungssportler haben wir hier eine interessante Alternative zu den üblichen Proteinquellen, weil wir mit den Drohnenlarven gleichzeitig auch viele Schutzstoffe erhalten, ähnlich wie mit Gelée Royale.
Pollen und Bienenbrot
Honig hat ausgesprochen entzündungshemmende Eigenschaften, die vielseitig Anwendung finden können. Bekannt ist das Lutschen von Honig bei Erkältungen und anderen Entzündungen im Mund- und Rachenbereich, auch als Umschlag bei Bronchitis, Gelenkschmerzen und Blutergüssen hat sich Honig bewährt.
Die Honigmassage hält immer mehr Einzug in die naturheilkundliche Praxis und auch in den Wellnessbereich.
Seit einigen Jahren findet Honig großes Interesse im Bereich der Wundheilung. Seine Bedeutung wächst, denn Antibiotika resistente Keime sind zu einem großen Problem in der stationären und ambulanten Versorgung von Wunden geworden.
Die antibakterielle Wirkung von Honig, auch gegen diese resistenten Keime, ist längst bewiesen.
Eine entscheidende Rolle spielt dabei das wärme- und lichtempfindliche Enzym Glucoseoxydase, das aus den Kopfdrüsen der Bienen stammt.
Allein die Tatsache, dass gewöhnlicher Honig ein Nahrungsmittel ist und kein zugelassenes medizinisches Produkt, hält viele Therapeuten davon ab, Honig in der Wundbehandlung zu verwenden. Inzwischen ist medizinisch zugelassener Honig auch auf dem deutschen Markt sowie weitere Produkte für die Wundversorgung, die Honig enthalten.
In Deutschland war bis ca. 1972 das Produkt "Melcain" erhältlich, eine Honig-Procain-Lösung, die vor allem in der Orthopädie verwendet wurde. Heute erlaubt uns der § 13 des Arzneimittelgesetzes die Aufbereitung von Honig für Injektionen und Spülungen.
Dies ist unter speziellen Bedingungen im Labor möglich.
Blütenpollen ist aufgrund seines Reichtums an essentiellen Aminosäuren, sekundären Pflanzenstoffen (u. a. Flavonoide), organisch gebundenen Mineralstoffen und Vitaminen ein wichtiges Mittel zur Stärkung der Abwehrkräfte. Es unterstützt den Organismus bei schweren zehrenden Krankheiten sowie starken Leistungs-anforderungen im Beruf und beim Sport.
In der Krankheitsprävention kommt ihm eine wichtige Bedeutung zu. Seine vorbeugende Wirkung gegen Prostataerkrankungen ist vielfältig beobachtet und beschrieben. Mit Pollen ist eine erfolgreiche Behandlung von Allergien durch Desensibilisierung möglich.